Wikinger Waffen für Herren, Damen & Kinder

 

Waffen der Wikinger – Ein ehrlicher Blick auf ihre Kriegsgeräte

Wenn man sich mit den Wikingern beschäftigt, stolpert man schnell über ein Thema, das mich persönlich besonders fasziniert: ihre Waffen. Ich habe mich schon als Jugendlicher gefragt, wie diese Menschen damals kämpften – nicht im Hollywood-Stil, sondern tatsächlich. Also habe ich angefangen zu lesen, Ausstellungen besucht, mich mit Archäologen unterhalten. Was ich dabei über die Waffen der Wikinger gelernt habe, will ich hier teilen – so, wie ich es selbst gern früher gelesen hätte.

Warum das Schwert nicht einfach nur ein Schwert war

Nicht jeder hatte eines. Ein Schwert war teuer. Und wenn jemand eins trug, dann wusste man: Der gehört nicht zur einfachen Schicht. Oft waren diese Waffen verziert, manchmal mit silbernen Einlagen, sogar mit eingravierten Schriftzeichen. Einige Fundstücke tragen den Namen „Ulfberht“. Was es damit genau auf sich hat, ist noch immer nicht zu 100 Prozent geklärt. Sicher ist aber: Diese Schwerter waren außergewöhnlich. Ich habe einmal eines dieser Stücke in einem Museum in Dänemark gesehen – und ehrlich gesagt, das bleibt hängen.

Schwerter hatten oft eine doppelte Schneide und waren gut ausbalanciert. Damit ließ sich präzise kämpfen. Viele Historiker vermuten, dass ein Schwert nicht nur zum Töten gedacht war, sondern auch ein Zeichen sozialer Stellung. Es wurde über Generationen weitergegeben. Die Herstellung war aufwendig: vom Erschmelzen des Eisens bis zur kunstvollen Verzierung. Ein guter Schmied konnte den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Wenn ich darüber nachdenke, was es bedeutet haben muss, ein solches Schwert in der Hand zu halten – da spürt man den Respekt, den diese Waffe einst auslöste.

Die Axt – vielseitiger als ihr Ruf

Ich finde es spannend, wie ein einfacher Gegenstand wie die Axt so eine Doppelfunktion haben konnte. Tagsüber Holz hacken, bei Bedarf zur Waffe werden. Es gab natürlich Unterschiede: Die Kriegsäxte waren oft leichter, mit langen Schneiden. Besonders auffällig ist die sogenannte Dänenaxt – ein riesiges Ding mit breitem Blatt, das auf Distanz beeindrucken konnte. In der richtigen Hand konnte so ein Teil furchtbar effektiv sein. Das Bild vom bärtigen Krieger mit einer Axt kommt also nicht von ungefähr.

Einige dieser Äxte waren so konstruiert, dass sie sogar Rüstungen durchdringen konnten. Der lange Stiel ermöglichte es, mit Schwung zu schlagen – bei Gruppenangriffen besonders wirkungsvoll. Dabei war es keine plumpe Waffe. Viele Äxte waren fein gearbeitet, mit Verzierungen am Schaft oder an der Klinge. Und sie waren in fast jedem Haushalt vorhanden. Das macht sie zu einer der am weitesten verbreiteten Waffen jener Zeit.

Der Speer – unterschätzt, aber essenziell

Wenn man sich alte Funde ansieht, entdeckt man erstaunlich viele Speerspitzen. Das macht Sinn. Ein Speer war günstig, leicht herzustellen und vielseitig. Im Nahkampf konnte er auf Distanz halten, als Wurfwaffe traf er den Gegner, bevor dieser überhaupt in Reichweite kam. Manche Speerspitzen hatten kleine Widerhaken oder Flügel – vermutlich, um beim Eindringen kontrollierter zu wirken oder sogar zu verhindern, dass sie zu tief in den Körper eindringen. Das klingt brutal, aber auch pragmatisch.

Besonders interessant: Manche Speere waren auf bestimmte Gegner abgestimmt. Breitere Spitzen gegen leichte Rüstungen, schmalere für mehr Durchschlagskraft. Der Speer war außerdem ein Symbol – nicht nur bei Göttern wie Odin, sondern auch bei Anführern. Wer einen besonders kunstvoll gearbeiteten Speer hatte, zeigte damit oft seine Führungsrolle innerhalb der Gruppe.

Pfeil und Bogen – unterschwellige Bedrohung aus der Distanz

Viele denken beim Begriff Wikinger nicht sofort an Fernkampf. Dabei gibt es genug Hinweise darauf, dass Pfeil und Bogen regelmäßig genutzt wurden. In Haithabu wurden mehrere Pfeilspitzen und sogar Überreste von Bögen gefunden. Die meisten waren aus Eibenholz gefertigt – einem Holz, das sich gut biegen lässt. Ich erinnere mich an einen Museumsführer, der mir sagte: „Damit haben sie gejagt – und wenn nötig, auch Menschen.“ Das klingt hart, aber es beschreibt die Realität.

Besonders bei Überfällen auf befestigte Dörfer war der Bogen ein nützliches Werkzeug. Man konnte aus der Deckung schießen, Verwirrung stiften, Gegner verletzen oder ausschalten, bevor der eigentliche Angriff begann. Die Pfeile selbst wurden oft mit verschiedenen Spitzen versehen – manche zum Durchdringen von Rüstungen, andere mit Widerhaken, um möglichst viel Schaden zu verursachen.

Der Sax – Messer mit Geschichte

Was ein Sax ist, wissen viele nicht. Dabei war dieses einschneidige Messer fast immer dabei – eine Art Allzweckwaffe. Zum Schneiden, zum Essen, zur Verteidigung. Es gab kurze und lange Varianten. Manche trug man sichtbar am Gürtel, andere eher verdeckt. Die Fundlage ist ziemlich gut – es gibt Dutzende davon. Und einige davon sind nicht nur praktisch, sondern auch ziemlich kunstvoll gestaltet. Klar – wer etwas auf sich hielt, zeigte das auch mit dem, was er bei sich trug.

Der Sax war nicht nur ein Werkzeug, sondern oft die letzte Verteidigungslinie. Wenn Speer oder Axt verloren waren, blieb dieses Messer übrig. Die längeren Varianten konnten durchaus mit einem Kurzschwert mithalten. Und obwohl sie kleiner waren als andere Waffen, wurden sie oft sehr detailreich gefertigt. Gravuren, Muster, manchmal sogar Tierdarstellungen – ein Sax war oft ein persönliches Stück.

Schilde – mobile Verteidigung und Waffe zugleich

Ein Schild war für den Wikinger fast genauso wichtig wie seine Angriffswaffe. Typisch war der Rundschild. Oft aus Holz, manchmal mit Leder bezogen, in der Mitte ein Buckel aus Eisen. Ich habe gelesen, dass dieser Buckel gezielt zum Kontern genutzt wurde – wie ein Schlag mit der Faust. Der Schild diente nicht nur zum Blocken, sondern war aktiv im Kampfgeschehen eingebunden. In Gruppen formierten sich die Kämpfer zu Schildwällen, eine Formation, bei der jeder dem anderen Deckung gab. Für mich ein eindrucksvolles Bild von Teamarbeit in einer sonst so rauen Welt.

Der Schild konnte lackiert oder bemalt sein – Farben und Muster variierten stark. Ob das nur Dekoration war oder Zugehörigkeit signalisierte, ist nicht abschließend geklärt. Es gibt auch Berichte über das gezielte Zerschlagen gegnerischer Schilde, um eine Formation zu brechen. Der Schild war also kein passives Zubehör, sondern ein aktives Werkzeug im Kampf.

Helme und Schutzkleidung – funktional, nicht auffällig

Vielleicht enttäuschend, aber wahr: Die bekannten Wikingerhelme mit Hörnern sind reine Erfindung. In Wirklichkeit waren Helme schlichte, meist konische Metallkappen – zweckmäßig, nicht auffällig. Rüstungen? Ja, es gab Kettenhemden, sogenannte Ringpanzer, aber die waren teuer und daher selten. Die meisten trugen wahrscheinlich dicke Kleidung aus Wolle oder Leder, um wenigstens ein bisschen Schutz zu haben. Auch hier zeigt sich: Der Alltag war hart, aber nicht heldenhaft wie in Filmen.

Einige Fundstücke belegen, dass hochwertiger Schutz eher den Wohlhabenden vorbehalten war. Wer sich Kettenrüstung leisten konnte, tat das. Doch auch improvisierte Schutzkleidung war weit verbreitet – mehrere Lagen Stoff, fest geschnürte Lederstücke, alles, was schnittfest war. Der Schutz war also oft eine Frage des verfügbaren Materials – und der Kreativität.

Mythologie und Waffen – mehr als nur Werkzeuge

Die Waffen der Wikinger tauchen auch in ihren Geschichten auf. In der Edda werden Speere, Schwerter und Hämmer nicht einfach als Objekte beschrieben, sondern als fast lebendige Dinge. Odins Speer Gungnir zum Beispiel kehrt immer zu seinem Besitzer zurück. Solche Geschichten zeigen, welchen Stellenwert Waffen im Denken dieser Zeit hatten. Sie waren nicht nur Werkzeuge, sondern Ausdruck von Macht, Identität und Schicksal.

Einige Namen von Waffen wurden sogar überliefert. Sie hatten fast schon eigene Persönlichkeiten. Für mich zeigt das: Waffen waren nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Teil einer größeren Erzählung, eines Weltbildes. Sie verbanden das Diesseits mit der Vorstellung vom Jenseits – vom Leben nach dem Tod.

Grabfunde – was die Waffen über die Toten sagen

Bei vielen Ausgrabungen in Skandinavien wurden Waffen in Gräbern gefunden. Nicht immer, aber oft. Ein Schwert im Grab deutet auf einen wohlhabenden Mann hin, vielleicht einen Krieger. Bei Frauen fanden sich manchmal Pfeilspitzen oder Messer. Diese Funde verraten viel über die gesellschaftliche Stellung der Person. Gleichzeitig werfen sie Fragen auf: Wurde die Waffe mit ins Grab gegeben, um dem Verstorbenen Schutz im Jenseits zu geben? Oder als Zeichen für das, was er oder sie im Leben war?

Ein besonders spannendes Beispiel: In einem Grab in Norwegen fand man eine Frau mit Schild, Axt und Speer. War sie eine Kriegerin? Oder wurde sie symbolisch so bestattet? Solche Funde werfen neue Fragen auf, stellen alte Deutungen infrage. Sie zeigen, wie vielschichtig das Verhältnis der Wikinger zu ihren Waffen war.

Materialien und Herstellung – Wissen, das beeindruckt

Die Wikinger hatten kein modernes Werkzeug, aber sie hatten Wissen. Eisen musste geschmolzen, gehämmert und geschmiedet werden. Manche Waffen zeigten Muster im Stahl – das kommt durch spezielle Schmiedetechniken, bei denen verschiedene Eisenarten miteinander verbunden wurden. Solche Details sieht man heute noch, wenn man genau hinschaut. Ich war beeindruckt, als mir ein Schmied erklärte, wie viel Handwerk und Erfahrung in einem gut gemachten Sax steckt.

Auch Holzteile wurden sorgsam gefertigt. Die Auswahl des Holzes, das Trocknen, das Formen – jeder Schritt war entscheidend. Selbst der Leim, der verwendet wurde, musste den Belastungen im Kampf standhalten. Es war kein Zufall, wenn eine Waffe funktionierte. Es war Können.

Waffeneinsatz in der Praxis – so wurde gekämpft

Die Wikinger haben nicht wild um sich geschlagen. Es gibt Hinweise darauf, dass sie bestimmte Formationen nutzten, ihre Angriffe koordinierten. Im Schildwall standen sie nebeneinander, der eine deckte den anderen. Der Speer wurde gezielt gestoßen, nicht geworfen wie im Film. Das Schwert kam oft erst dann zum Einsatz, wenn andere Waffen nicht mehr funktionierten. Und der Sax? Der war für den Nahkampf, manchmal auch für den letzten Moment.

Überlieferte Berichte sprechen von schnellen Angriffen, gezieltem Rückzug, taktischen Tricks. Ein Überraschungsangriff bei Nacht, ein Hinterhalt am Flussufer – das war oft effektiver als die offene Schlacht. Wer kämpfen wollte, musste mehr mitbringen als bloße Kraft: Erfahrung, Technik, Planung.

Fazit: Waffen als Spiegel einer Kultur

Waffen der Wikinger sind nicht nur Relikte. Sie erzählen Geschichten. Von Macht, von Angst, von Verteidigung und von Angriff. Von Handwerk und Pragmatismus. Wer sich die Zeit nimmt, genauer hinzusehen, erkennt mehr als bloß Stahl und Holz. Man erkennt eine Welt, in der das Leben rau war – und Waffen einen festen Platz darin hatten.

Wenn ich heute in ein Museum gehe und vor einem dieser alten Stücke stehe, denke ich nicht nur an Krieg. Ich denke an die Hände, die das geschmiedet haben. An den Alltag der Menschen, die mit diesen Dingen lebten. Und daran, dass eine Waffe damals oft mehr war als nur ein Mittel zum Töten – sie war Teil des Lebens.

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